Der Hausacher Bergsteig
Oh du schöner Schwarzwald! Wir haben das Glück, gar nicht weit fahren zu müssen. Und so haben wir uns aufgemacht, um den "Hausacher Bergsteig" zu entdecken. Landschaftlich und kulinarisch einfach wunderbar! Schwarzwald, du bist einfach bezaubernd!
Facts:
- nichts für den Kinderwagen
- ca. 13 Kilometer
- Rundweg
- Start/Ziel: Hausach im Kinzigtal
- abwechslungsreiche Wege
- keine Gastronomie auf der kompletten Strecke
- Naturkühlschränke sind dein Freund und Helfer
- drei Anstiege
- 5,5 - 6 Stunden sollten eingeplant werden
-> auf der Schwarzwald-Tourismus-Webseite steht, dass geübte Wanderer diese Strecke in 3,5 Stunden laufen könnten. Wir sind geübt. Aber in dieser Zeit diesen schönen Weg zu laufen: da bleiben viele tolle Ausblicke und Rastplätze auf der Strecke. Nehmt euch Zeit - genießt diesen Weg!
Gestartet wird in Hausach im Kinzigtal. Im Ort, noch vor der Burg - von Offenburg kommend - geht ein kleines Sträßchen scharf nach rechts ab - hier stehen auch Schilder, die in Richtung "Abenteuer-Pfad" und "Hausacher Bergsteig" verweisen. Dieser schmalen Schotterstraße immer folgen, den Berg hinauf. Man kommt dann zu einem Wanderparkplatz.
Los geht es dann - und den Schildern nach - zuerst den Berg ein kleines Stückchen abwärts, bevor es dann nach rechts auf einem Wiesenweg in Richtung Burg geht.
Wenn man diesen Einstieg gefunden hat, kann quasi nichts mehr schiefgehen, da die gesamte Wanderung perfekt ausgeschildert ist.
Und was erwartet einen dann?
Ein unglaublich schöner Wanderweg. Insgesamt gibt es drei Anstiege, wobei ich den letzten, so kurz vor dem Ziel, am anstrengendsten fand.
Ansonsten ist es ein ständiges Auf-und Ab - durch Wälder, über Wiesen, Stock und Stein.
Da es auf der gesamten Strecke keine Einkehrmöglichkeiten gibt, haben sich einige Hofbesitzer und Anwohner für Naturkühlschränke entschieden: kleine Holzhäuschen versprechen gekühlte Getränke, kleine selbstgemachte Naschereien, Liköre, Schnäpse und selbstgemachte Marmeladen und Gelee's zum mitnehmen. Wunderbar!!
Der erste Naturkühlschrank beinhaltet gekühlte Getränke und auch Tische und Bänke zum rasten. Wir haben hier gleich unser Vesper ausgepackt und die Sitzmöglichkeiten genutzt. Dazu ein gekühltes Radler - Herz was brauchst du mehr!
Danach ging es weiter - bergab - vorbei an einem Wildgehege zu einem kleinen Dorf oder Weiler. "Leider" gab es hier schon den zweiten Naturkühlschrank - noch praller gefüllt und zudem mit kleinen, süßen Verführern. Da wir aber leider von unserem Vesper noch gut gesättigt waren, haben wir die Naschereien einfach mitgenommen. Hier hätten wir uns gewünscht, dass der Abstand einfach etwas größer ist. Das nächste Mal wissen wir Bescheid und teilen uns alles etwas besser ein...haha.
Denn die Nussecken, das Linzer-und Apfeltörtle sind einfach nur MEGA-lecker! Wobei: die Bauernbratwürste und das Brot sahen auch sehr verführerisch aus. Und die "Wirtsleut" sind unglaublich nett!
Bei diesem Naturkühlschrank steht auch ein Schild, dass man die Flaschen mitnehmen könnte - man muss dann nur Pfand für die Flaschen bezahlen. Grundsätzlich eine gute Idee!! Wenn es nicht ein großes ABER geben würde und ich hoffe, dass sich hier der eine oder andere Wanderer angesprochen fühlt:
Nach dem nächsten Anstieg gab es einen wunderbaren Sitzplatz mit schönem Blick in Form eines Schlittens. Und - siehe da - es standen zwei LEERE FLASCHEN an der Seite angelehnt. Nun liebe Wanderskollegen: das geht mal GAR NICHT!!! Wenn man Flaschen mitnimmt, dann bitte auch bis zum Schluss (oder bis zu einem offiziellen Mülleimer!) oder bis nach Hause und die Glasflaschen werden dann im eigenen Markt zurückgegeben. Man lässt einfach NICHTS stehen und liegen. NICHST! NADA! NOTHING!
Das ist nämlich so widersprüchlich: man möchte wandern, die Natur genießen.... und dann lässt man sein Leergut einfach stehen???? Jemand anderes (WER????) kümmert sich schon darum..... NICE? NOT!!!
Dann ging es weiter, durch den Wald und wieder raus auf die Wiesen. Vorbei an neugierigen Kühen und atemberaubenden Ausblicken. Von unten haben wir ganz oben eine rot-gelbe Fahne entdeckt und konnten uns nicht erklären, was dies für ein Zeichen sein soll. Nach einiger Zeit haben wir uns jedoch schon gedacht, dass es sich hierbei um den höchsten Punkt der Wanderung handeln müsste. Und ja: der höchste Punkt mit der tollsten Weitsicht.
Vom höchsten Punkt ging es dann weiter - durch herrlichen Wald. Und wieder hinaus auf die Wiese, mit Blick über die Berge. Der nächste Naturkühlschrank konnte nicht mehr weit sein.
Und tatsächlich - an einem schönen Schwarzwaldhof vorbei - erscheint das langersehnte Schild des dritten und letzten Naturkühlschranks. Dieses Mal leider ohne Radler- hatte ich mich doch so darauf gefreut. Stattdessen Sprudelwasser, Apfelschorle, Kekse und hausgemachte Gelee's. Eine Bank lädt zum Verweilen ein und die neugierigen Hühner umrunden einen gemächlich, um ein Stück vom Vesper abzubekommen. Idylle pur!
Dann geht es weiter und Richtung Endspurt - das Tal und damit das geschäftige Treiben sind bereits sicht- und hörbar. Noch einmal geht es durch den Wald, vorbei an Aussichtspunkten bis wir ganz unten angekommen sind. Willkommen in der Zivilisation. Achtung Straße!
Ein kleiner Mühlenteich lädt nochmals zum Verweilen ein. Und Oskars Dreckspatzen-WG zaubert wieder einmal ein Lächeln in's Gesicht.
Aber dann - dann kommt er: der dritte Anstieg. Ganz unscheinbar. Und ganz schön fies: man denkt, man hätte es geschafft. Und dann geht es nochmals geradeaus hoch. Nichts mit Serpentinen und einem Weg, der sich sanft den Berg hochschlängelt. Ufffff. Geradeaus. Hoch. Schnauf. Ächz. Bruddel.
Aber oben angekommen, hat man es tatsächlich fast geschafft. Der Weg führt einen noch über einen Teil des Abenteuerpfades, bevor man durch das Waldtor wieder am Wanderparkplatz ankommt.
Wir waren: erschöpft, verschwitzt - aber unglaublich glücklich! Wir hatten traumhaftes Wetter. 25 Grad. Sonne-Wolken-Mix.
Es war ein wunderschön und wir kommen sicherlich wieder!
Informationen zu diesem Genießerpfad und vielen weiteren, tollen Wanderungen findet ihr auch auf der Webseite vom
Kommentar schreiben