Alles gut! Warum es ok ist, weniger Zeit mit den Kindern zu verbringen (Quelle:BARBARA)
….geklaut habe ich diese Überschrift aus einem Facebook-Bericht der BARBARA. Durchgescrollt und hängengeblieben. Was steckt da wohl dahinter? Kurz gelesen und überlegt. Ein toller Bericht (den ihr hier findet) - also fand ICH! Den vielen "Böse-gucken-Smiley's" nach zufolge, scheint das aber vielen Müttern überhaupt nicht zu gefallen.... aus den Kommentaren war auch einiges herauszulesen.
Aber was heißt es überhaupt, eine gute Mutter zu sein? Zeit mit den Kindern zu verbringen? Was bedeutet es? Wenn wir unsere Kinder fragen würden, dann würden sie uns wahrscheinlich erst einmal mit großen, fragenden Augen anschauen. Wie kann man in Frage stellen, dass die eigenen Mama NICHT gut wäre?
Sie ist immer die Beste! Punkt!
Ich habe immer gewusst, dass ich sicherlich eine gute Mama sein werde. Aber ich wusste auch, dass ich immer oder oftmals auch eine ANDERE gute Mutter sein werde. Also im Vergleich zu anderen Müttern.
Ich habe mich unglaublich über meinen kleinen Pupsbären gefreut. Doch dann das ganze Leben - um dieses Wesen herum - neu aufbauen? Muss das sein? Möchte das das Kind? Kann das Kind hier schon erkennen, dass hier etwas anders läuft, also normal? Wieviel anders ist denn normal?
Wir sind irgendwie normal - aber dann doch auch anders. Ich habe von Anfang an gearbeitet. Und mein Kind ist "in unser Leben" mit eingewachsen. Da war nichts von: "ab sofort muss das aber so oder so laufen". Wir alle leben unser Leben. Und das ist auch gut so. Wir müssen lernen, unsere Kinder in unser Leben zu "integrieren", ohne dass wir alles für diese kleinen Geschöpfe ändern. Denn wenn man alles auf die Kinder auslegt, und diese dann irgendwann "flügge" werden, dann steht man auf einmal wieder "alleine" da. Die Beziehung, die sich in den ganzen langen Jahren immer nur um die Kinder gedreht hat, wird auf einmal in Frage gestellt. Denn was hat man noch, wenn der Lebensmittelpunkt auf einmal nicht mehr da ist? Über was spricht man? Was unternimmt man? Man hat den eigenen Lebensmittelpunkt komplett vernachlässigt. Oder auch die Nähe zum Partner. Und nun steht man erst einmal wieder da und muss sich neu sortieren. Das kann sehr schmerzhaft und hart sein. Und auch einsam - obwohl man doch eigentlich und oftmals zu Zweit ist.
Von daher bin ich absolut der Meinung, dass es ok ist, nicht immer und alle Zeit mit den Kindern zu verbringen. Das funktioniert auch gar nicht, wenn man - wie ich - 32 Stunden in der Woche arbeitet und alleine lebt. Doch genau hier ist es wichtig, zu unterscheiden! Wenn ich Zeit mit Leonard verbringe, dann wirklich intensiv. Da brauchen wir auch (oftmals) keine anderen Menschen neben uns. Denn dann unterhalten sich wieder nur die Erwachsenen untereinander, während die Kinder irgendwo zocken, spielen, streiten. In erster Line erfährt man hier dann nie, wie es dem Kind geht, was in ihm vorgeht oder was es bewegt. Worüber es nachdenkt, worüber es sich freut. Wenn man immer mit anderen Müttern und deren Kindern zusammen ist, dann benötigt das auch immer Zeit. Und diese Zeit habe ich persönlich nicht. Und ich habe deswegen aber auch kein schlechtes Gewissen. Weder den Müttern noch meinem Kind gegenüber. Aber mein Kind leidet auch nicht darunter. Denn es weiß, was "mein" Leben bedeutet. Und das eine schließt das andere ja nicht aus. Selbstverständlich gibt es -und muss es auch geben - herrliche Tage und Stunden mit anderen Eltern, Müttern. Da wird geschnackt und Kaffee getrunken. Über dieses und jenes gesprochen, gelästert. Aber eben nicht immer. Gerade wenn ich von einer Geschäftsreise zurückkomme, dann freue ich mich einfach auf meinen Sohn. Und das weiß er auch. Und er freut sich darauf, dass ich mir genau diese intensive Zeit auch für ihn nehme. Ohne darüber traurig zu sein, dass es nicht immer so ist. Denn ihm ist es viel wichtiger, diese intensive Zeit mit mir zu verbringen. Und dann auch mal ganz alleine wieder in seinem Zimmer zu sitzen und zu zocken oder mit Freunden zu spielen, sich zu verabreden. Und genau daher planen wir immer etwas schönes - planen UNSERE ZEIT! Dann ist es nämlich auch gar nicht schlimm, wenn man eben auch mal "keine Zeit" hat. Oder auch mal "keine Lust".
Wie seht ihr das?
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